Meine Sonntagsreise

Leider habe ich es gestern nicht mehr geschafft, einen Blogeintrag zu schreiben. Ich bin gegen 21 Uhr mitten überm Polizeiruf 110 eingepennt.

Ich verließ gestern um 4 Uhr morgens das Haus, um nach Würzburg zu fahren. Auf dem Weg zur Bushaltestelle lag mitten auf einem Platz ein Mann; neben ihm lag eine kaputte Flasche Bier. Es war a***kalt. Mir war es nicht so ganz geheuer bei der Sache. Ich hatte Angst ihn zu berühren, wollte ihn aber auch nicht so hilflos zurücklassen. Also ging ich erstmal zum Fahrkartenautomaten, um mir eine neue Monatskarte zu holen. Danach lag der Mann noch immer da. So entschloss ich mich, einen Notruf abzusetzen. Ich erklärte dem Mann von der Rettungsleitstelle die Situation und er wollte einen Rettungswagen losschicken.

Kurz bevor der Rettungswagen jedoch eintraf, stand der Mann auf und torkelte weiter. Ich konnte noch beobachten, wie er in eine Seitenstraße einbog. Dann kam der Rettungswagen. Nur leider fuhr er anders, nicht in meine Richtung. Somit konnte ich mich nicht mal bemerkbar machen. Als dann auch noch der Bus kam, musste ich los.

Zum Glück konnte die Rettungsleitstelle mich zurückrufen, so dass ich wenigstens meine spärliche Information hinterlassen konnte.

Der Fall beschäftigte mich noch den ganzen Tag, vor allem weil ich´s peinlich fand, dass der Mann, der sich über 10 Minuten lang nicht mal annähernd bewegte und kurz bevor Hilfe kommt, dann doch von selbst aufsteht. Wie werde ich beim nächsten Mal handeln? Werde ich noch mal meinen guten Namen dafür hergeben und Hilfe holen?

Warum müssen sich manche Leute nur so sinnlos besaufen?

Um 18 Uhr war ich aus Würzburg zurück. Aber ich war total knülle. Und so kam es, dass ich meinen versprochenen Blogeintrag nicht mehr geschafft habe.