"Кто в лес, кто по дрова."

Mittwoch, 12. Januar 2011

Neuer Prozess um Feuertod von Asylbewerber Jalloh

"MAGDEBURG - Der Prozess um den Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle wird von diesem Mittwoch an neu aufgerollt.

Vor dem Landgericht Magdeburg muss sich ein 50 Jahre alter Polizist aus Dessau-Roßlau wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Der Beamte soll am 7. Januar 2005 den Alarm im Polizeirevier mehrmals ignoriert und viel zu spät reagiert haben.

Das Landgericht Dessau hatte den Polizisten im Dezember 2008 freigesprochen. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber im Januar 2010 wieder auf, weil es aus Sicht der Bundesrichter erhebliche Lücken aufwies.

Jalloh war am 7. Januar 2005 qualvoll in einer Ausnüchterungszelle gestorben. Die Dessauer Richter waren zu der Überzeugung gekommen, dass er - obwohl auf einer Liege festgebunden - das Feuer in der Zelle selbst mit einem Feuerzeug entfacht hatte. Das Alarmsignal des Rauchmelders hatte der angeklagte Beamte zunächst mehrfach abgestellt.

Das Landgericht Magdeburg hat für die Neuauflage des Prozesses mehr als 20 Verhandlungstage angesetzt. Zum Auftakt sind nach Angaben eines Gerichtssprechers zwei Frauen als Zeugen geladen, die sich von Jalloh belästigt gefühlt hatten. Die Polizei hatte den betrunkenen und sich wehrenden Asylbewerber deshalb mit auf das Revier genommen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fordert von der Polizei, die Aufklärung des Falles nicht zu behindern. "Sollten die Todesursache und die Schuldfrage auch im neuen Verfahren nicht mehr aufgeklärt werden können, dann sollte das Gericht deutlich zum Ausdruck bringen, woran die Aufklärung gescheitert ist", sagte die Generalsekretärin von AI in Deutschland, Monika Lüke."

Queelle: D News

http://www.dnews.de/nachrichten/panorama/408715/neuer-prozess-feuertod-asylbewerber-jalloh.html

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