Den Oktober begann ich gleich mal mit einer "Tat", die schon längst überfällig war. Ich beantwortete eine Mail, die mir seit Monaten schwer zu schaffen machte.
Na ja, an sich ist es nicht die Mail, sondern eher die Problematik, die die Mail anspricht.
Ich habe mich ja vor Monaten von Dingen zurückgezogen, die mir scheinbar Spaß machten. Aber erst mal zur Geschichte:
Ich bin seit vielen Jahren schon im Internet unterwegs. Am Anfang surfte ich nur so, um meine Gier nach Wissen zu befriedigen. Irgendwann traf ich auf meinem Weg durch die virtuelle Welt Christiane, eine junge Frau aus Hamburg, mit der ich mich hin und wieder per Mail austauschte. Sie war es auch, die mich in mein erstes Forum schleppte.
Im Laufe der Zeit wurde aus dem 1. Forum ein weiteres (Unter-)Forum und später gab es noch Foren mit "Spezialthemen". Mir tat das gut. Aber irgendwann kamen die sogenannten Neider. Ich weiß nicht, wie man solche Leute nennen soll, ich nenne sie Neider. Denn sie scheinen sich nur dadurch einen Platz im Forum schaffen zu können, in dem sie sich mit ähnlichen Leuten verbünden und dann gemeinsam - denn nur gemeinsam sind sie stark - gegen Stammuser(innen) vorzugehen.
Ich wollte mein Wissen und meine Erfahrungen weiter geben, da ich nicht wünschte, dass jemand meinen Weg durch die Hölle noch einmal gehen muss. Erfahrungen habe ich genügend gesammelt. Ich könnte locker ein Buch damit füllen. Aber wie das so ist, es scheint niemand zu interessieren, wenn man was Gutes tun will.
Wie sagte meine Oma immer? "Die Menschen wollen verarscht werden."
Anfang 2005 landete ich in einem Forum, wo ich mir nicht sicher war, ob das mein Ding ist. Es war ein privates Forum zu einem Spezialthema. Ich blieb, da es dort eine Menge netter Leute gab. Irgendwann kamen die Trolle. Trolle sind nervig. Man tötet sie am besten, indem man sie ignoriert. Aber dieser Troll war dreist. Er schaffte sich immer mehr Identitäten und irgendwann war nicht mehr klar, ob man sich mit einer realen Person oder mit einem Troll unterhielt.
Paar Stammuser setzten sich zusammen und es wurde per Konferenzschaltung beraten. In nächtelanger Kleinarbeit war klar, wer der Troll war. Der Anfangsverdacht bestätigte sich leider.
Das Ganze hätte man sich ersparen können, wenn es einen guten Admin gegeben hätte, der fähig genug gewesen wäre, mal zwei IPs zu vergleichen.
Das macht mich heute noch wahnsinnig wütend, dass der Admin nicht in der Lage war, die simpelsten technisch zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. Unter jedem Beitrag sieht der Admin die IP und der Troll, der uns da über Monate begleitete, wechselte nicht mal seine IP-Adresse. Der Admin hätte schon beim leisesten Verdacht mal nachschauen können.
Nun gut, irgendwann bin ich wegen der unfähigen Admins und Moderatoren dann doch gegangen. Das konnte ich mir nicht länger ansehen. So viel Unfähigkeit auf einem Haufen und mir dann noch was vom Pferd erzählen wollen. Nee, das ging nicht. Ich kann viel schlucken, aber eben auch nicht alles. Sollen sie sich lieber die Gestörten ins Forum zurück holen. Ja, genau die meine ich, die jegliche Therapien abbrechen, weil sie meinen, jetzt wären sie geheilt und nicht bemerken, dass sie sich nur selbst immer wieder schaden.
Und wenn ich bedenke, dass die Frau, von der ich gerade schreibe, nur ein paar Monate älter ist als ich, aber so unreif und ohne Plan, wo´s im Leben lang geht, dann könnt´ ich kotzen. Aber gut, dieses Forum braucht sie. Sollen sie haben.
Ich hatte nach dem Scheitern des alten Forums, dem ich 2005 beitrat, eigentlich beschlossen, mich an keinem Forum mehr zu beteiligen. Dennoch versuchte ich einen Neubeginn. Er scheiterte, da ich viel zu gefrustet über das war, was die letzten Monate alles so in puncto Foren passierte.
Irgendwann trennte ich mich von allem. Nun ja, es gab Dinge, die mich störten (und auch noch immer stören) und die mir persönlich Bauchschmerzen bereiteten (und auch noch immer bereiten). Aber es gab auch niemand, dem ich mich hätte anvertrauen können. Mir sind auch heute noch einige Dinge unklar. Aber selbst wenn ich die Lösung nicht finde, so habe ich genügend Abstand gewonnen, dass es mich persönlich nicht mehr belastet.
In so einem Moment zog ich mir zur "Erholung" zurück. Ich weiß von mir selbst, dass ich in ausweglosen Situationen Türen ganz fest verschließe. Das ist mein Art (Selbst-)Schutz. Und ich schließe sie umso fester, je größer das Problem ist bzw. je mehr es MICH belastet. In dem Moment gibt es für mich keinen anderen Weg. Es mag für Außenstehende befremdlich wirken, aber dafür habe ich Verständnis.
Bei kleinen Problemen warte ich eher ab, wie sich alles entwickelt. Da braucht es in der Regel keinen Rückzug.
Und nun war da noch die Mail, in dem mich eine gute Internetbekannte fragte, warum das alles passierte, warum ich so scheinbar von der Bildfläche verschwunden bin ohne jegliche Vorwarnung, ohne jeglichen Abschied.
Da wurden einem ja schon kriminelle Dinge unterstellt, dass einem die Ohren schlackern. Meine Güte! Ich kann nur froh sein, diesem "Verein" nicht mehr anzugehören. Meinen guten Namen könnte ich da doch gar nicht beruhigt drunter setzen.
Jetzt heißt es einfach, den Abstand noch weiter zu vergrößern und mich endlich den Dingen widmen, wofür es sich auch lohnt.
Montag, 1. Oktober 2007
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